Beamte bekommen Luxus-Pensionen

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12/2023

Unfassbar . Wer sich das durchliest weiss woran die BRD dem Untergang geweiht ist. Allein die Diskussion bis 70 arbeiten ist ein Schlag ins Gesicht der Steuerzahler

Wenn normale Rentner von den Pensionen der Beamten hören, erblassen sie vor Neid. Denn die bekommen inzwischen im Schnitt mehr als 3200 Euro im Monat. Was Arbeitnehmer tun können, um ihre Rente aufzubessern.

Ganz unterschiedliche Altersbezüge bei Pensionären und Rentnern

Beamte im Ruhestand kassieren seit Januar 2023 ein durchschnittliches Ruhegehalt von 3240 Euro brutto im Monat. So die Daten des Statistischen Bundesamtes. Die Ausgaben für Pensionen der ehemaligen Staatsbediensteten beliefen sich im Jahr 2022 auf 53,4 Milliarden Euro. Zusammen mit der Hinterbliebenenversorgung in Höhe von 8,4 Milliarden Euro entsprach das rund 1,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).

Doch das ist längst nicht alles: Wenn am 1. März 2024 die Beamtengehälter wie geplant pauschal um 200 Euro sowie um weitere 5,5 Prozent steigen und ungeschmälert bei den Pensionären ankommen, erhalten sie im Frühjahr 2024 im Schnitt rund 3600 Euro.

Verglichen mit Beamten im Ruhestand stehen Rentner finanziell schlecht da. Im Jahr 2022 erhielten Männer im Schnitt 1373 Euro monatliche Rente ausgezahlt. Bei Frauen lag der Durchschnittsbetrag bei gerade einmal 832 Euro , wie Statista ausweist. Als Zahlbetrag gilt die Rente, die nach Abzug des Eigenbeitrags zur gesetzlichen Kranken- bzw. Pflegeversicherung jeden Monat auf dem Bankkonto des Ruheständlers landet.

Höhere Anrechnungen bei Beamten

Ein wichtiger Grund für die unterschiedliche Höhe der Altersversorgung liegt darin, dass das Rentenniveau normaler Arbeitnehmer im Schnitt lediglich 48,15 Prozent ihres Durchschnittseinkommens erreicht. Bei dem Wert des Jahres 2023 handelt es sich um das Netto-Rentenniveau vor Steuern. Das bedeutet: Die Sozialabgaben – also Kranken- bzw. Pflegeversicherung der Rentner – sind bereits abgezogen, möglicherweise anfallende Steuern hingegen nicht

Beamte dagegen erreichen durchschnittlich wesentlich höhere Prozentzahlen. Im Schnitt aller Bundesbeamten belief sich der Satz im Jahr 2022 laut den jüngsten offiziellen Zahlen auf 65,6 Prozent ihres letzten Gehalts . Bei den Berufssoldaten lag der durchschnittliche Satz bei 69,8 Prozent . Ein Teil der neu pensionierten Bundesbeamten bekommt sogar den maximalen Satz von 71,75 Prozent ihres letzten Gehalts als Ruhebezüge.

Beamte haben Anspruch auf Mindestversorgung

Ein weiterer Unterschied zugunsten von Beamten: Sie haben einen gesetzlichen Anspruch auf eine Mindestpension. Die „amtsunabhängige Mindestversorgung“ lag 2022 für Bundesbeamte bei rund 1866 Euro brutto im Monat. Nur zur Klarstellung: Alle hier genannten Zahlen sind ohne Familienzuschlag, auf den Beamte auch noch Anspruch haben!

Die Mindestversorgung der Beamten lässt sich übrigens nicht mit der Grundrente vergleichen, die zum 1. Januar 2021 eingeführt wurde. Diese bekommen Ruheständler mit geringen Renten als staatlichen Zuschuss. Er beläuft sich auf maximal 460 Euro brutto pro Monat,wie das Bundesarbeitsministerium ausführt. Wichtige Voraussetzung, damit die Hilfe fließt: Ein Arbeitnehmer muss mindestens 33 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt haben. Bei Beamten reicht für die Mindestpension übrigens eine Wartezeit von fünf Jahren .

Hunderttausende Euro Gesamtunterschied

Die genannten durchschnittlichen Brutto-Monatsbezüge addieren sich im Laufe des gesamten Ruhestands auf hohe Beträge, wie folgende Beispielrechnung zeigt.

  • Ein Pensionär und ein Rentner beziehen jeweils 15 Jahre lang Altersbezüge (180 Monate).
  • Jeder der beiden bekommt das jeweilige durchschnittliche Ruhegehalt (Fortschreibung der jüngsten staatlichen Statistiken) – als Pensionär beziehungsweise als Rentner.
  • Dann kassiert der Ex-Beamte 180 Monate lang jeweils 3227 Euro – macht rechnerisch insgesamt 580.860 Euro vor Abzug von Steuern und Beiträgen zur privaten Krankenversicherung.
  • Ein männlicher Bezieher der gesetzlichen Durchschnitts-Altersrente kommt auf einen monatlichen Zahlbetrag von 1373 Euro . Dazu kommen noch die Eigen-Leistungen für die Kranken- und Pflegeversicherung der Rente. Diese liegen bei 8,825 Prozent der Gesamtrente. Daraus ergibt sich rechnerisch eine durchschnittliche monatliche Brutto-Altersrente in Höhe von 1494,17 Euro. Das ergibt nach 15 Jahren Rentenbezug 268.950 Euro. Auch hiervon gehen gegebenenfalls noch Steuern ab sowie Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung.

Der Vergleich zwischen gesetzlichen Renten und Pensionen ergibt also: Pensionäre bekommen rechnerisch im Schnitt 311.910 Euro mehr Altersbezüge als gesetzliche Rentner. Damit erhalten sie im Zeitraum von 15 Jahren gut doppelt so viel Ruhestandsbezüge wie gesetzliche Rentner. Anders ausgedrückt: Gesetzliche Rentner beziehen brutto im Schnitt nur 46,3 Prozent der durchschnittlichen Beamtenpensionen. Das ergibt sich beim Vergleich der jeweiligen Altersbezüge, die über einen Zeitraum von 15 Jahre fließen.

Hinweis: Die oben ermittelten Zahlen basieren auf vereinfachten Berechnungen und berücksichtigen keine künftigen Steigerungen bei den Ruhegeldzahlungen. Der Faktor, dass Beamte aufgrund von Ausbildung oder Studium als besonders qualifiziert gelten, fließt ebenfalls nicht mit ein. Daneben bleibt außer Acht, in welchem Umfang Ruheständler weitere Einnahmequellen haben.

Arbeitnehmer können ihre Rente erhöhen

Es bringt gesetzlich Rentenversicherten allerdings nichts, sich über ihre – verglichen mit Beamten – geringeren Ruhestandsbezüge zu ärgern.

Rentenversicherte können ihr Einkommen im Alter erhöhen, indem sie privat zusätzlich vorsorgen. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten:

Staatlich geförderte Riester-Rente

Seit Jahren fördert der Staat private Zusatz-Altersvorsorge mit Rahmen der Riester-Rente mit Zuschüssen.

  • Arbeitnehmer bekommen die Grundzulage in Höhe von 175 Euro pro Jahr.
  • Für Kinder gibt es Extrazuschläge: jährlich 185 Euro für jedes vor 2007 geborene Kind bzw. 300 Euro pro Jahr für jedes ab 2008 geborene Kind.
  • Berufseinsteiger unter 25 Jahren erhalten einen einmaligen Bonus von 200 Euro .

All diese Zuschüsse addieren sich im Laufe der Jahre zu ansehnlichen Beträgen.

Dennoch nutzen viele Berechtige die Riester-Rente bei ihrer Altersvorsorge nicht. Das liegt auch an den sehr hohen Gebühren, die Anbieter für ihre Dienstleistung kassieren. Doch gerade für Geringverdiener und Arbeitnehmer mit Kindern rechnet sich die Riester-Rente dank der Zuschüsse in vielen Fällen doch.